Sky On Demand im Test: Streaming über den TV-Receiver

Default Featured Image

Sky hat vor einer Weile das neue On Demand eingeführt und baute damit für die eigenen Kunden das Streaming-Angebot ordentlich aus. Kurz gesagt kann man nun all die Inhalte online streamen, die das eigene Abo enthält. Wer sich für das neue Entertainment-Paket bei Sky entscheidet, bekommt mit den Box Sets sogar komplette Serien direkt über den Receiver gestreamt. Was wenig spektakulär klingt, bringt einige Vorteile für Early Viewer und diverse Nachteile für Technik-Fans mit. Ich bin ein Kunde der ersten Stunde und werde euch meine Erfahrungen schildern.

Das Angebot von Sky On Demand

Wie schon erwähnt, bei On Demand lässt sich all das streamen, was in euren Sky-Paketen inbegriffen ist. Filme und Serien stellt Sky natürlich ganz vorn ran, wobei ich persönlich aktuell nicht über das Film-Paket verfüge. Dafür aber für Serien über das Entertainment-Paket, welches die sogenannten Box Sets inbegriffen hat. Und da liegt wohl die interessanteste Neuerung, denn man kann nun komplette Serien über den TV-Receiver auf den eigenen TV streamen.

Wer mehr Geld im Monat ausgibt, der bekommt unterm Strich auch mehr. Exklusiv hat man aktuell zum Zeitpunkt des Artikels neue Inhalte wie „The Knick“, „The Leftovers“ oder die zweite Staffel von „True Detective“, noch weit vor Kunden mit Netflix und Amazon. Und das war auch bei vielen anderen Serien und Filmen in den letzten Jahren so, bei Sky laufen die Blockbuster exklusiv in Deutschland zuerst an.

Das Angebot spricht also klar für Sky, allein an Serien sind zum Zeitpunkt des Artikels über 40 Box Sets verfügbar, zwar teilweise nicht mit allen Staffeln aber meistens doch mit nahezu allen Folgen in deutscher Synchronisation und Originalton. Bei Filmen sieht das nicht anders aus, das Angebot ist wirklich riesig. (die beste Übersicht gibt es bei werstreamt.es)

sky on demand test (2)

Streaming über den Receiver

Denkbar einfach ist auch die technische Umsetzung, der sowieso im Abo enthaltene Receiver muss einfach nur ans Netz, entweder per LAN-Kabel oder alternativ mit einem WLAN-Adapter. Ne coole Sache, wären die Receiver von Sky nur nicht so derart langsam. Klar, hier steckt unter der Haube einfach zu wenig Hardware, weshalb das Durchstöbern der On Demand-Bibliothek eher einem Zeitlupenvideo gleicht. Bugs sind auch noch vorhanden, hin und wieder hat sich die Oberfläche auf meinem Humax HD3000C komplett aufgehangen oder reagierte erst nach einer Minute wieder. Yeah!

Aber immerhin, wenn die Oberfläche sich mal nicht aufhängt und der Nutzer etwas mehr Geduld mitbringt, ist die Umsetzung gerade noch so an der äußersten Grenze akzeptabel. Wobei, gemessen an der monatlichen Abbuchung, eigentlich nicht. Dieses Problem wird man nur in den Griff kriegen, wenn Receiver mit ordentlicher Hardware bereitgestellt werden. Dual-Core-Prozessor + 2 GB RAM und das Ding wäre geritzt, siehe Fire TV Stick und Co.

Einen kleinen Lichtblick gibt es dennoch, ist eine Serie oder ein Film ausgewählt, startet der Stream binnen weniger Sekunden und das recht fix direkt in der höchsten Qualität (sollte Full HD sein). Hat man keine schnelle Leitung, kann man Inhalte auch schon im Hintergrund vorher puffern lassen.

Was noch fehlt

Es fehlt nicht nur den Receivern an Power, die grafische Oberfläche muss auch noch nachgebessert werden. Wer eine Serie über On Demand streamt, muss sich selbst genau merken, bei welcher Episode er zuletzt war. Was euch beispielsweise Amazon Instant Video durch Markierungen und „Lesezeichen“ abnimmt, macht die Sky-Oberfläche überhaupt gar nicht. Es gibt keinen Verlauf, einfach gar nichts dieser Art, man kann sich lediglich Filme, Serien bzw. einzelne Episoden auf eine Watchlist setzen.

sky on demand test (3)

Da ich mehrere Serien parallel schaue, um ein wenig Abwechslung zu haben, muss ich mir tatsächlich noch manuell die Staffeln und Episoden aufschreiben. Nur so kann ich mir merken, welche Episoden ich zuletzt geschaut habe. Das macht auf diese Art und Weise echt keinen Spaß.

Ebenso fehlt es an Apps. Mein Smart TV von LG, der Fire TV Stick oder auch meine Xbox One hätten allesamt mehr Power als der poplige Receiver, doch es gibt keine App für Sky Go oder Sky On Demand für die genannten Oberflächen. Nun könnte ich noch das Notebook an den TV anschließen, nur ist das einfach nicht komfortabel und immer mit zusätzlicher Arbeit verbunden.

sky on demand test (5)

Fazit

Die Inhalte von Sky On Demand sind meines Erachtens wirklich gut, ich setze derzeit nur auf Sky und Amazon, verzichte daher auf Netflix. Ich bin gut ausgelastet, Sky habe ich aufgrund von Bundesliga und Champions League / Europa League sowieso abonniert, weshalb das Entertainment-Paket mit + 5 Euro (vorerst) für mich keinen großen Unterschied machte. Sogar die technische Umsetzung ist eigentlich nicht dumm gedacht, nur kacken die Receiver völlig ab. An Apps fehlt es sowieso, das allerdings schon seit Jahren.

Sky will beim Streaming angreifen, was allerdings aufgrund der unterdurchschnittlichen technischen Umsetzung zunächst nur mäßig gelingt. Warum gibt man sich nicht mal mehr Mühe, bringt ein fertigeres Produkt auf den Markt? Wenigstens mal Apps für die üblichen Plattformen wären angebracht.

UPDATEWas hat sich nach über einem Jahr getan? Wir haben uns den neuen Sky+ Pro Receiver und natürlich auch On Demand nochmals angeschaut.

Folge jetzt unserem Newsletter-Kanal bei WhatsApp. Info: *provisionierte Affiliate-Links.

Kommentar verfassen

Bleibt bitte nett zueinander!