Samsung Galaxy S5 ausprobiert (Test)

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In den vergangenen zwei bis drei Wochen hatten wir endlich auch mal das Samsung Galaxy S5 zum Test. Viel wurde allein über die Rückseite diskutiert, welche sich nicht nur anders als beim Vorgänger anfühlt, sondern auch einen eher ungewohnten Look mitbringt. Des Weiteren gab es natürlich viele Gespräche über das Design, vor allem weil die Ränder um das Display dicker sind, weil das Gehäuse jetzt wasserdicht ist.

Unterm Strich kann man aber schon vorwegnehmen, dass das Galaxy S5 nicht nur auf dem Datenblatt nicht enttäuscht. Allerdings sollte Samsung dringend eine neue Strategie für die Software fahren, aber dazu später mehr.

Design / Verarbeitung / Haptik

Zumindest das Design der Frontseite enttäuscht mich, denn der Home-Button ist nach wie vor nicht in meinem Freundeskreis aber weiter ein fester Bestandteil von Samsung-Geräten. Ansonsten ist aber im Prinzip gegen eine klare Designlinie über mehrere Generationen hinweg nichts auszusetzen, zumindest wenn es sich dabei nicht um das Design von Samsung handelt (ein kleiner Scherz :P). Aber: Jeder hat seinen eigenen Geschmack. Die Rückseite hingegen gefällt mir inzwischen richtig gut, zumindest beim dunklen Modell, welches wir zur Verfügung hatten.

Auch die Haptik spricht für das neue Design der Rückseite, denn das eingesetzte Material bietet richtig viel halt und durch die weiche Oberfläche immer ein nettes, warmes Gefühl. Ansonsten kann ich über die Verarbeitung nichts schlechtes sagen. Alles passt sehr gut, die Tasten bieten allesamt einen knackigen Druckpunkt und sitzen fest in ihrer jeweiligen Position. Ob der silberne Rahmen rundum das Gerät übrigens aus Metall oder Kunststoff ist, macht dann glaube ich auch keinen großen Unterschied mehr und dürfte eigentlich uninteressant sein.

Display

Mit etwas mehr als 5″ ist natürlich auch die Mattscheibe des Galaxy S5 enorm groß und vielleicht vielen Nutzern auch zu groß. Doch das ist halt so, daran wird sich nichts mehr ändern. Ändern kann ein Hersteller wie Samsung aber die Qualität, was definitiv gelungen ist. Auch wenn bereits behauptet wurde, dass das Galaxy S5 mit dem besten Smartphone-Dispaly aller Zeiten ausgestattet ist, wofür es dann in der vergangenen Woche eine Gegendarstellung mit anderen Behauptungen gab, so empfinde ich das Display dennoch als sehr, sehr gelungen.

Die Farbdarstellung scheint mir nicht mehr so wahnsinnig übertrieben wie sonst bei AMOLED üblich, die Darstellung ist sehr scharf und ausreichend Helligkeit bietet das Display ebenso. Ich habe keine Laborwerte zur Hand, sondern nur meine Augen, die hoffentlich nicht lügen. Zwar bleibe ich dabei, dass richtig gute LCDs meines Erachtens einfach eine bessere bzw. angenehmere Darstellung bieten, doch Samsung muss sich nicht mehr verstecken.

Software

Samsung ist vor allem für die eigene Software namens TouchWiz bekannt. Auch wenn mir der neue Flat-Look durchaus gefällt, so ist TouchWiz derart voll mit Funktionen, Erweiterungen usw., sodass ich inzwischen stark genervt bin, wenn ich das Galaxy S5 nutze. Allein die Einrichtung des Smartphones lässt schon erahnen, was da alles auf den Nutzer zukommt. Wer dann mal einen Blick in die Systemeinstellungen wagt, wird möglicherweise rückwärts vom Stuhl fallen. Weniger ist manchmal mehr, liebes Team von Samsung Mobile.

Als wirklich nützliche Funktionen empfinde ich bis heute eigentlich nur Multi Window, da man so zwei Apps gleichzeitig nutzen kann. Vor allem bei den riesigen Displays heutzutage ergibt das Sinn. Apropos riesiges Display, da gibt es jetzt eine Lösung, wenn die Hände doch mal zu klein sind. Diese Funktion macht euch die Anzeige des Inhalts kleiner, damit auch mit einer Hand alles erreichbar ist.

Was gibt es sonst noch so? Zig verschiedene Gesten, den Download Booster (LTE und WLAN gleichzeitig nutzen), eine mit sämtlichen Funktionen vollstopfbare Benachrichtigungsleiste, ein privater Modus (um Inhalte zu verstecken), einen Ultra-Energiesparmodus (Display wird s/w und Gerät stark eingeschränkt) und noch viele Funktionen mehr, die ich wahrscheinlich auch nach zwei Wochen nicht alle gefunden haben.

Ein kleines Video der Kollegen gibt euch einen Überblick über die Software des Galaxy S5:

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Systemleistung

Immer wichtig ist das Zusammenspiel aus Software und Hardware, was aber bei Samsung bis heute zurecht ein immer wiederauftauchender Kritikpunkt ist. Tatsächlich reagiert das Samsung Galaxy S5 bei vielen Aktionen sogar deutlich langsamer als ein Moto E (500 Euro günstiger). Bis der Home-Button teilweise mal aus dem Knick kommt (auch mit deaktiviertem S-Voice) oder sich der Viewer für die zuletzt genutzten Apps fertig aufgebaut hat, vergehen kostbare aber vor allem nervende Augenblicke. Es ist letztlich der Punkt, den ich auch bei Windows Phone kritisierte. Dauert mir alles manchmal etwas zu lang, gewöhnt man sich aber irgendwann dran.

Sonst gibt es natürlich keine Beschwerden über die Systemleistung, denn der Snapdragon 801-Prozessor bietet dann doch deutlich mehr Power als die meisten Nutzer je benötigen werden. Absolut alle aktuellen Spiele laufen hervorragend gut, so wie man das von einem aktuellen High-End-Smartphone erwarten kann.

Akku

In nur zwei, drei Wochen über den Akku zu urteilen ist wie immer schwierig, doch ich war auf jeden Fall permanent mit diesem zufrieden. So ein richtiger Hardcore-Nutzer bin ich aber nicht, weshalb das Galaxy S5 bei mir gut und gerne 24 – 48 h mit einer Ladung durchgehalten hat. Zugleich zeigt mir das aber immer, dass man mit einem starken Nutzungsverhalten mindestens über den kompletten Arbeitstag kommt.

Pulsmesser / Fingerabdruckscanner

Der Pulsmesser wäre zwar theoretisch eine nette Idee, ist aber völlig sinnlos. Es lässt sich der Puls auch mittels der verbauten Kamera messen, die Ergebnisse sind ziemlich gleich. Vor allem bietet der Pulsmesser auch keinen Vorteil, bis auf die etwas schnellere Erkennung. Sicherlich ist das Teil eine nette Funktion, die der Hersteller gut verkaufen kann, doch wirklich gebraucht hat es dieses Modul nicht.

Beim Fingerabdruckscanner sehe ich da schon mehr Potenzial, wenn er doch richtig funktionieren würde. Die Erkennung ist nach meinen Erfahrungen wirklich nicht so überragend, vor allem wenn man das Gerät in nur einer Hand hält und am unteren Ende des Gerätes den Finger drüber ziehen will. Klappt bei mir nur äußerst selten auf Anhieb, was dann doch ziemlich nervt.

Kamera

Wie auch einige andere Hardware-Module enttäuscht die Kamera des Flaggschiff-Smartphones zumindest mich nicht. Die Fotos sehen bei einer ganz normalen Tagesausleuchtung wirklich gut aus, lediglich bei schlechtem Umgebungslicht werden die Nachteile einer Smartphone-Kamera auch hier deutlich. Ich mache zwar sehr gern Fotos mit dem Smartphone, habe aber dennoch nicht die höchsten Ansprüche. Wird das Licht schlechter, nimmt auch die Qualität deutlich ab. Wer mehr will, muss dann halt zu einem Nokia-Gerät mit extrem herausstehender Kamera nutzen. Für mich ist die Kamera des Galaxy S5 absolut zufriedenstellend. Wiedermal gibt es aber Punktabzug für die Software, die einfach hier und da schneller sein müsste. (ein paar Beispielfotos)

Sonstiges

Sicher ist noch spannend zu wissen, ob denn das Gehäuse des Galaxy S5 tatsächlich wasserdicht ist. Ja, man kann mit dem Galaxy S5 ganz locker duschen oder es sogar im Waschbecken kurz mal tauchen lassen. Länger habe ich mich aber nicht getraut. Die Nutzung unter Wasser ist allerdings nicht möglich, da das Display auch auf die Berührungen durch das Wasser reagiert.

Der Lautsprecher an der Rückseite ist kräftig genug, allerdings nicht wirklich dem Gerät entsprechend. HTC macht seit dem letzten Jahr vor wie Lautsprecher an einem High-End-Smartphone untergebracht sein müssen, um wirklich guten Sound zu erzeugen.

Fazit

„Apple fehlen die Innovationen“ heißt es immer, doch das ist inzwischen bei allen Herstellern so. Der Markt ist gesättigt und so muss eben auch Samsung verrückte Dinge probieren oder eben einfach nur die Geräte der vorherigen Generation verbessern. Die vermeintlich innovativen Ideen wie Pulsmesser und Fingerabdruckscanner sind meines Erachtens voll in die Hose gegangen, doch die Verbesserung der vorherigen Generation hingegen hat super geklappt. Ein richtig gutes Display, eine wohl recht hochwertige Verarbeitung mit einer extravaganten aber sich sehr gut anfühlenden Rückseite und Power ohne Ende gekoppelt mit einer guten Akkulaufzeit sprechen für das Galaxy S5 von Samsung.

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