Zu einem Event in New York hatte Google geladen und dort ein paar mehr Details zur Nexus-Serie der jüngeren Vergangenheit genannt. Ein Teilnehmer hat nicht nur gut zugehört, sondern schildert all die Erfahrungen, die die Google-Mitarbeiter dort mitteilten. Wir haben bereits schon zu den Infos über das Nexus 6 aus 2014 berichtet und wollen euch folgend noch ein paar Details zu den brandneuen Nexus-Smartphones 5X und 6P liefern, die Google zusammen mit LG und Huawei gebaut hat. Ein paar Äußerungen sind doch sehr interessant.
Der Teufel steckt im Detail
Besonders spannend ist die Entwicklungsphase der Geräte, die in diesem Fall lediglich sieben Monate gedauert hat. Eigentlich viel zu kurz und dennoch hat so gut wie alles geklappt. Normalerweise herrscht eine enge Zusammenarbeit zwischen Google und dem Partner. So wird unglaublich viel Arbeit in Details gesteckt, die dem Nutzer vielleicht gar nicht so bewusst sind, wie etwa die abgerundeten Ecken des Nexus 5X oder die Integration der Kamera in die Rückseite.
Beim Nexus 6P hat man unter anderem drei Monaten daran gearbeitet, um den USB Typ C-Anschluss zentriert an die Unterseite zu bringen. Andere Hersteller wie HTC waren laut Google hier etwas bequemer und haben sich nicht so viel Arbeit gemacht, deshalb ist der USB-Anschluss am neuen One A9 eben nicht genau in der Mitte. Google-Mitarbeiter wissen aber den eigenen Vorteil zu schätzen, der Konzern kann sich die detailreichere Arbeit vor allem finanziell einfach leisten und hat weniger Druck.
Im Vergleich mal die Positionierung der Anschlüsse, oben das One A9 und unten das Nexus 5X mit genau mittigem Anschluss.
Fingerabrdrucksensor (Imprint)
Selbst bei den Fingerabdrucksensoren geht die Arbeit bis ins letzte Detail, schnell war aber zumindest die Position klar. Vorn ist einfach gar nicht gut. Bewegt man den Daumen zum Sensor unter dem Display hin (wie bei Samsung-Geräten), verlagert sich der Schwerpunkt des Smartphones in der Hand und die Gefahr es fallen zu lassen steigt. Den Sensor seitlich in den Power-Button zu integrieren bietet zu wenig Platz für die Erkennung, je nach Dicke des Gerätes.
Bleibt nur noch die Rückseite. Die Positionierung ist hier optimal möglich, da es einfach einen Punkt gibt, wo in der Regel der Zeigefinger des Nutzers automatisch landet. Des Weiteren kann man den Sensor sehr großzügig gestalten. Zudem haben die verantwortlichen Designer so akribisch gearbeitet, dass sogar die Kapazität der Akkus hatte leiden müssen, unter der perfekten Positionierung des Fingerabdrucksensors.
Wie hat man die Fingerabdrucksensoren getestet, um sie noch besser zu machen? Mit Hähnchenschenkeln, wurde auf dem Event verraten. Diese wurden auf eine Roboterhand geschnallt und die Hand hat automatisch immer wieder den Scan ausgelöst. So konnte man genau messen und den Scan des Fingerabdrucks noch verbessern.
Kamera
Neben den Fingerabdrucksensoren ist man bei Google ganz besonders auf die Kamera stolz, die im Nexus 5X und auch im 6P zu finden ist. Doch es war nicht gerade leicht, Sony im Vorfeld von der Zusammenarbeit zu überzeugen. In der Entwicklungsphase musste Sony ein Team für die Kamera der Nexus-Geräte zur Unterstützung abstellen, doch das lohnt sich aus finanzieller Sicht eigentlich nicht wirklich, ist die Auflage der Nexus-Geräte eigentlich viel zu klein.
Profitiert hat man aber von der durchweg positiven Presse zur Kamera der neuen Nexus-Generation und das stimmte Sony am Ende wohl auch milde. Stolz ist man bei Google darauf, dass man sich bei Sonys Digitalkameras bedient hat und nicht den einfachen Weg über die sowieso für Smartphones optimierten Sensoren gegangen ist.
Warum haben die Kameras zwar größere Pixel aber dafür kein OIS? Sony bietet das ausgewählte Kameramodul schlicht und ergreifend nicht mit OIS (optische Bildstabilisierung) an.
Display & Prozessor
Wenn das Nexus 6P doch das Display des Galaxy Note 5 von Samsung verbaut hat, warum gibt es dann dennoch Unterschiede in der Helligkeit und beim Energieverbrauch? Das hängt einfach an der Produktion. Es ist zwar das gleiche Panel, doch in der Produktion schwankt hin und wieder die Qualität. Den nicht optimal produzierten Ausschuss verkauft Samsung weiter, die besten Panels behält man für die eigenen Geräte.
Beim Prozessor setzt Google bekanntlich auf den Snapdragon 810 im Nexus 6P, nun allerdings bereits in einer dritten Version. Der Chip hatte in verschiedensten Geräten Probleme mit zu viel Hitze. Google und Qualcomm haben aber erneut eng zusammengearbeitet, um die Ableitung der Hitze besser in den Griff zu bekommen.
Keine Speichererweiterung
Der Grund für die fehlende Speichererweiterung ist ziemlich einfach. In erster Linie zielt die Nexus-Serie auf ein finanzkräftiges Klientel ab. Wer mehr Speicher benötigt, kauft sich einfach das teure Modell mit mehr internem Speicher. Die Usability ist wichtiger. Bei den völlig gegenläufigen Android One-Geräten sei das anders, hier muss besonders auf günstigere Preise geachtet werden und das wiegt bei der Entscheidung für oder gegen einen microSD-Slot schwerer als die Usability.
Des Weiteren ist ein fest integrierter Speicher nicht nur leistungsfähiger und qualitativ hochwertiger als die meisten billigen Speicherkarten, er bietet auch eine weniger komplizierte Nutzererfahrung und macht es App-Entwicklern leichter.
Killt Apple die 3,5 mm Klinke?
Es gibt derzeit Gerüchte darüber, dass Apple die klassische 3,5 mm Klinke für Headsets am nächsten iPhone nicht mehr verbauen wird. Der nun Jahrzehnte alte Anschluss soll zumindest mobil bald Geschichte sein. Bei Google ist man sich auch sicher, wenn ein Hersteller hier eine neue Ära einleiten kann, dann ist das definitiv Apple.
Apple setzt den Benchmark
Und zu guter Letzt noch drei Worte zum Akku, denn der hätte ja in beiden Geräten durchaus größer ausfallen können. Hier orientiert man sich aber an Apple, die besonders schlanke Smartphones bauen. Und wenn Apple etwas vorgibt, sind andere Hersteller gut damit beraten, einen Trend aus Cupertino mitzugehen. Bedeutet im Umkehrschluss, dass man bei Google die Geräte einfach nicht viel dicker als die iPhones bauen wollte.
(Quelle Reddit)
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