Huawei P8 im Test

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Mit dem Huawei P8 hat der inzwischen sehr populäre chinesische Hersteller erneut zum Angriff auf die Flaggschiff-Smartphones der großen Hersteller Samsung, HTC, LG und Co geblasen. Klappt der Angriff im dritten Anlauf tatsächlich oder scheitert Huawei wieder an diversen Kleinigkeiten? Es ist kein Zufall, dass wir zum dritten Mal in Folge das P-Flaggschiff von Huawei sehr gern testen wollten und das nun auch dank der Kollegen von 1&1* machen konnten. Die haben uns für ein paar Wochen das P8 zur Verfügung gestellt und ich erzähle euch nun meine Eindrücke.

Technische Daten

  • Display: 5,2″ Full HD, 424 ppi
  • SoC: Kirin 930, 8-Kern, 64-Bit
  • Hauptkamera: 13 MP, OIS, RBGW Sensor, f/2.0
  • Frontkamera: 8 MP
  • Akku: 2.680 mAh (fest verbaut)
  • OS: Android 5.0 Lollipop mit EmotionUI
  • Maße: 144,9 x 72,1 mm x 6,4 mm, 144 g
  • Drahtlos: a-GPS, WLAN (2,4 GHz), Bluetooth 4.1 LE

Hier gibt es auf den ersten Blick nur ein Manko, denn WLAN ohne ac und 5 GHz ist alles andere als zeitgemäß.

Design, Haptik, Verarbeitung

Wenn Huawei schon seit dem P6 etwas richtig gemacht hat, dann war es immer das Gehäuse. Auch beim dritten Gerät dieser Serie ist das Gehäuse des Smartphones nicht nur schlank, sondern jetzt wieder aus Metall und auch noch sehr hochwertig verarbeitet. Das P8 sieht messerscharf aus und fasst sich sehr hochwertig an. Obwohl das Gehäuse ziemlich eckig ist, liegt es trotzdem noch gut in der Hand und lässt eigentlich keine Wünsche offen. Ich mag das Teil doch sehr!

Erfreulich ist zudem die Kamera, da diese nicht heraussteht und das P8 flach auf dem Tisch aufliegt. Die Tasten an der rechten Seite sind auch auf einer guten Höhe untergebracht und selbst für meine kleinen Finger wunderbar zu erreichen. Drücken lassen sich alle Tasten zudem auch einfach perfekt.

huawei p8 test (8)

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Display

Huawei übertreibt es beim Display nicht und hat zu einem Full HD-Panel gegriffen, während die meisten Konkurrenten bei einer ähnlichen Diagonale von 5,2″ schon QHD nutzen. Die Entscheidung von Huawei war richtig, das Display löst natürlich trotzdem sehr scharf auf und lässt keine Wünsche offen. Farben, Kontrast und Helligkeit sind meiner Meinung nach auf einem hohen Niveau. Eine ganz starke Leistung von den Chinesen, behält man sich den Preis im Hinterkopf und vergleich mit der bekannten Konkurrenz.

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Performance

Wenn die P-Smartphones in den vergangenen Jahren eine Schwachstelle hatten, war die definitiv bei der Systemleistung zu finden. Das konnte man in diesem Jahr besser machen, wenngleich der starke Kirin 930-Prozessor noch immer nicht restlos auf Niveau der Konkurrenz arbeitet. Ich bin mir aber unschlüssig, ob nicht auch die Software hier ein Problem darstellt und ein wenig „im Weg steht“. Hin und wieder dauert eine Aktion mal länger, es gibt ganz kleine Schluckaufs, an die man sich aber irgendwann gewöhnt. Hier fällt das Ergebnis wie beim LG G4 aus, das insgesamt zwar sehr gut läuft, hier und da aber vielleicht nicht auf dem allerhöchsten Niveau spielt. Bedenkt aber meine durchaus hohen Ansprüche!

Akku

Ebenfalls eine Schwachstelle war in den vergangenen Jahren die Akkulaufzeit, was wohl mit den schlechten Prozessoren zusammenhing. Huawei hat auch hier zulegen können, eben weil deren HiSilicon-Prozessoren besser geworden sind. Mit fast 2.700 mAh ist der Akku gemessen am schlanken Gehäuse recht groß und die Laufzeit kann sich insgesamt durchaus sehen lassen.

Ich lande irgendwo bei 4 bis 5 Stunden aktivem Display bei einer gesamten Laufzeit von maximal 24 Stunden. Die Zahlen weichen definitiv davon ab, was ihr erreichen könntet. Mir ist nur aufgefallen, dass der Verbrauch im Standby deutlich höher als bei anderen Geräten ist. Dennoch, die Akkulaufzeit ist kein Vergleich mehr zu den Vorgängern und hat sich ebenfalls positiv entwickelt.

Kamera

Bei der Kamera hat Huawei ordentlich nachgelegt, die verbaute 13 MP Kamera hat einen RGBW-Sensor, optische Bildstabilisierung und eine Blende von f/2.0. Eine insgesamt gute Kombination, die vielleicht nicht mit Galaxy S6 und LG G4 mithalten kann, dennoch für richtig gute Schnappschüsse sorgt. Relativ viel wird auch bei sehr dunklen Lichtverhältnissen rausgeholt, was heute auch von Smartphone-Kameras so gefordert wird. Auch die Qualität von kurzen Videos bei schlechter Beleuchtung und lauter Umgebung überzeugte.

>>> Beispielfotos bei Google Fotos

Die Kamera hat noch zahlreiche Spielereien verbaut, wie „Lichtmalereien“ mit einer höheren Belichtungszeit, einen Zeitraffer und auch diverse grundlegende Effekte à la Sepia und so weiter. Alles nett, nur sicher selten verwendet von den meisten Nutzern.

huawei p8 kamera

Die Kamera-App selbst ist übrigens recht flott unterwegs. Nur nervt mich beim Schnellstart über das doppelte Drücken der Lautstärketaste die Zeitanzeige, die immer anzeigt, wie schnell angeblich die Kamera verfügbar ist. Zwar startet die App schnell, hängt aber kurz fest. Diese prominente Zeitanzeige ist also nicht immer korrekt und nimmt sicher auch Ressourcen weg. Dennoch, fix ist die Kamera immer offen und kann sofort genutzt werden.

Software

Huawei packt auf das Android Lollipop noch die eigene Emotion UI drauf, die optisch ein paar Veränderungen mitbringt und auch durchaus praktische Funktionen. Ein absoluter Graus ist für mich aber der Bereich der Benachrichtigungen. Hier hat Huawei gepatzt. Egal ob ein heller oder dunkler Hintergrund, irgendeine Schrift ist durch die Transparenz immer gar nicht oder schlecht lesbar.

huawei p8 software

Sehr positiv zu bewerten sind aber die umfangreichen und übersichtlichen Benachrichtigungseinstellungen oder auch die Verbesserungen für die Verlängerung der Akkulaufzeit. Man wird zudem darauf hingewiesen, wenn eine App mehr Strom als benötigt verbraucht und Apps lassen sich automatisch abschalten, wenn der Bildschirm gesperrt wird.

Die Optik der Huawei-Software ist inzwischen okay, nicht mehr so bunt wie früher und durchaus an die neue Optik von Android angepasst.

Sonstiges

Huawei baut auch noch zahlreiche weitere Funktionen ein, die ich aber immer gekonnt ignoriere. Das wäre eine leicht optimierte aber optionale Einhandbedienung der Software, die veränderbare Navigationsleiste, eine eigene Spracherkennung, eine Bewegungssteuerung und mit Touchplus die mögliche Erweiterung der Steuerung mittels einer speziellen Displayfolie.

An der Unterseite ist hier der Lautsprecher verbaut, was irgendwie seit einigen Monaten wieder in Mode ist und von vielen Herstellern so umgesetzt wird. Der Lautsprecher hat zwar einen satten und sauberen Klang, im Querformat liegt aber zu gerne der Finger oder die Hand darüber und „schluckt“ den Sound.

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Fazit

Huawei hat mich mit dem Mate 7 komplett eingefangen und von meiner inzwischen sehr positiven Erfahrung bringt mich auch das P8 nicht ab. Ganz im Gegenteil, der Gesamteindruck in ein paar wenigen Wochen ist mehr als nur positiv. Natürlich merkt man kleine Unterschiede zu Geräten mit 200 – 300 Euro mehr auf dem Buckel, nur sind diese Unterschiede inzwischen sehr klein und nicht mehr so gravierend wie vor zwei Jahren. Wer ein High-End-Smartphone will, nur keine 700 Euro parat hat, darf gern zum Huawei P8 greifen!

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