HTC One im Test

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In den letzten Wochen konnten wir nun auch endlich das HTC One testen, welches aufgrund des sinkenden Preises sicherlich auch weiterhin sehr interessant ist. Doch nicht nur der Preis ist interessant, denn das HTC One wurde direkt zum Marktstart als bestes Smartphone der letzten Jahre gefeiert, denn es bietet eine neue Kamera, ein hochwertiges Gehäuse, viel Power und tolle Software-Funktionen in einem Paket.

Das war auch unser erster Eindruck vom One, als wir es mehrmals kurz in der Hand hatten. Jetzt konnten wir es dank der Kollegen von Sparhandy länger testen, nämlich im Alltag. Ja, das One machte definitiv ein gute Figur, so viel kann ich euch schon vorwegnehmen.

Sieht gut aus, fasst sich gut an

So wie man das HTC One aus seiner Verpackung nimmt, fängt es an zu überzeugen. Wow. Was für ein edles Gehäuse, schön schlank und leicht. Doch dabei fällt natürlich sofort die Größe auf, denn das One ist trotz der gleichen Displaydiagonale etwas größer als sein Vorgänger One X. Natürlich muss jeder für sich selbst wissen, wo die Grenze liegt, mir selbst ist das One allerdings viel zu groß. Das ist dummerweise der einzige Haken, welcher bei mir aber sehr entscheidend für einen Kauf ist. HTC hat meiner Meinung nach den Fehler gemacht den Power-Button links oben anzubringen, anstatt an der Seite, wie es inzwischen üblich ist.  Der Button ist daher ohne Verrenkungen für mich kaum zu erreichen, was im alltäglichen Gebrauch einfach nur genervt hat.

Ansonsten gibt es hier aber keine weiteren Gründe zu meckern, denn es ist einfach ein tolles Smartphone. Es gab tatsächlich kaum ein Gerät in den letzten Jahren, welches optisch und haptisch so gelungen war, zumindest kann ich mich an keins erinnern. Hut ab, hier ist HTC der Konkurrenz definitiv weit voraus.

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Display und Kamera

Ob das Display des One nun 720p oder 1080p  auflöst, wäre mir fast egal gewesen, denn es macht optisch kaum einen Unterschied. Natürlich ist das SLCD3 des One einfach gestochen scharf, das hatten wir so und nicht anders erwartet. Doch viel entscheidender sind für mich dann doch die Helligkeit, die Kontraste und die Farben. Gibt es eine perfekte Helligkeit? Keine Ahnung, doch wenn, dann ist das One wohl nah dran. Die Leuchtkraft ist einfach überzeugend, wie auch die Darstellung der Farben. Hier merkt man wieder wie gut die LCD-Technologie zu AMOLED bei den Schwarzwerten aufholen konnte und bei der Darstellung von bunten Farben vorn liegt. Satte aber nicht übersättigte Farben sind das Ergebnis, was uns bzw. mich überzeugt. Auch egal mit welchem Blickwinkel man auf das Display schaut, es ist perfekt oder zumindest nah dran. Natürlich lässt es auch bei der Reaktionsgeschwindigkeit keine Wünsche offen, alle Eingaben werden ohne Verzögerung und bis auf den Millimeter genau erkannt.

Ein weiteres Highlight, zumindest laut Werbung, hat das One noch an der Rückseite, wo wir die sogenannte UltraPixel-Kamera finden. Diese Ultrapixel sind einfach größere Pixel, als sie sonst bei derartigen Kameras zu finden sind. Dadurch soll vor allem die Aufnahme von Licht besser sein, die Belichtungszeit kürzer und die Ausleuchtung von Fotos sowie Videos bessere Ergebnisse liefern. Doch die Aufnahmen enttäuschen. Mit den automatischen Einstellungen sind die Bilder in der Sonne völlig überbelichtet, bei leicht schlechterer Beleuchtung sehr verrauscht und Makro-Aufnahmen sind auch eher zu vermeiden. Entweder ich bin zu doof oder die Erwartungen waren einfach zu hoch. Die Qualität der Bilder lässt aber definitiv zu wünschen übrig.

Anders schaut es aber bei der Kamera-App aus, denn die startet nicht nur rasend schnell, sondern sie fokussiert auch sehr schnell (meist) richtig an und der Auslöser ist schneller als sein Schatten. Zudem bietet die Kamera-Software diverse Live-Effekte an, die das Bild schon entsprechend vor dem Auslösen filtern, anders als es etwa bei Instagram ist, wo der Filter erst danach ausgewählt wird. Alles funktioniert wunderbar flüssig und ohne Verzögerung, wie man sich das von einem High-End-Smartphone auch wünscht. Ansonsten bieten die Kamera-Software wie üblich diverse Szenen, einen Selbstauslöser, ISO-Einstellungen und so weiter an.

>>> Beispielfotos

UPDATE: Guter Vergleich der One-Kamera gegenüber der vom Galaxy Note 2. Hier sieht man einen Vorteil der UltraPixel. (Danke Julian)

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Es hat Boom gemacht

Das Highlight für mich persönlich neben der Qualität der Verarbeitung ist definitiv der Lautsprecher. Doch halt, es gibt nicht nur einen Lautsprecher, sondern gleich zwei Stück. Für ein Smartphone sind schon diese zwei Stereo-Lautsprecher ungewöhnlich, doch es kommt noch besser, denn beide sind an der Frontseite zu finden. Das bieten nicht mal die meisten Tablets, was mich immer wieder ärgert. Lautsprecher einer Heimkinoanlage richte ich doch auch nicht in Richtung Wand aus und die Lautsprecher im Auto sind auch ins Auto gerichtet und nicht umgekehrt. Logisch wäre es daher also, dass auch bei Smartphones und Tablets die Lautsprecher auf der Vorderseite zu finden sind.

HTC nennt das BoomSound. Ein ziemlich beknackter Name für eine wiederum sehr tolle Funktion. Ja, der BoomSound hält auch, was er verspricht. Die beiden Lautsprecher machen nicht nur mächtig Lärm, sondern klingen auch noch glasklar egal bei welcher Lautstärke. Der Sound ist sogar recht satt für die Größe der Lautsprecher. Hier hat HTC alles richtig gemacht, ein absolutes Alleinstellungsmerkmal.

Leistung & Akku

Hier gibt es einfach keine Probleme mehr. Obwohl ich mit meinem Xperia SP sehr zufrieden bin, weil es eben sehr flott unterwegs ist, kann das One nochmals eine Schippe drauflegen. Es ist rasend schnell bei jeder App und Aktion, die man ausführt. An Leistungsgrenzen kommt man nicht. Besonders bemerkbar macht sich der Snapdragon 600 im Browser, wo aufwendige Webseiten einfach noch schneller dargestellt werden können. Ansonsten kann man diesen Bereich des Tests wirklich schnell abschließen, denn mit der Leistung und Geschwindigkeit des One kann man einfach nur vollkommen zufrieden sein.

Auch beim Akku kann mich das One durchaus überzeugen. Die Laufzeit kann ich wie immer nicht in genaueren Zahlen angeben, doch 24 Stunden schaffe ich bei meiner Nutzung durchaus. Dabei ist das Display immer irgendwas zwischen 3 – 5 Stunden aktiv, großteils befindet sich das Smartphone dabei im WLAN. Es hat sich im Vergleich zum One X aus dem Vorjahr definitiv viel getan.

Besondere Software-Funktionen

Wirklich eindeutig abheben kann sich das One zwar mit seinem BoomSound, doch besondere Software-Funktionen sollen noch zu den Highlights dazuzählen. Ganz besonders beworben wird der sogenannten BlinkFeed auf dem Homescreen des One. Das ist quasi ein News-Reader mit den Infos aus den Quellen eurer Wahl. Dort könnt ihr beispielsweise Instagram, Facebook, euren Kalender oder auch bekannte News-Quellen hinzufügen. Angezeigt werden die Infos dann der Reihe nach in einer Art Mosaik. Genutzt habe ich diese Anzeige eher wenig bzw. nur für Kalender und zwei Magazine über Fußball sowie Motorsport. Für die Anzeige von Twitter, Facebook und Co. empfinde ich den BlinkFeed dann im Alltag doch als eher unübersichtlich.

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Eine weitere Besonderheit ist die auf HTC Zoe getaufte Erweiterung für die Galerie und Kamera. Ihr seid beispielsweise im Urlaub und macht Fotos an einem Tag. Jetzt kann euch die Galerie automatisch aus diesem Album ein Video mit Sound und den Highlights aus diesem Album erstellen. Die Inhalte können allerdings auch auf Wunsch selbst ausgewählt werden. Wenn euch das Highlight-Video dann gefällt, könnt ihr es auf Wunsch extra in eurer Galerie abspeichern und es beispielsweise an die Teilnehmer des Urlaubs weitersenden. Mit Zoe könnt ihr auch direkt einen Kurzfilm aufzeichnen, um euch daraus dann die beste Aufnahme auszusuchen. Es lassen sich im Nachhinein auch Objekte aus einem Foto entfernen und andere coole Dinge machen. In der Praxis funktionierte alles sehr gut, wer gern mehr mit seinen Fotos machen will, ist hier genau richtig.

Ein Beispielvideo von Zoe, welches aus Fotos und Videos eines Ordners eine Zusammenfassung mit Effekten und Musik erstellte.

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Screenshot_2013-07-30-15-48-54Eine tolle Idee, die gut umgesetzt wurde, ist auch der integrierte Infrarotsender inklusive TV-App. Diese App bietet euch nicht nur die Steuerung eurer Heimelektronik an, sondern auch einen TV-Guide mit Empfehlungen für euren Geschmack. Viel genutzt hatte ich die App aber nicht, denn mein Sky Receiver lässt sich darüber nicht steuern, weshalb diese Funktion für mich leider völlig überflüssig ist. Insgesamt aber war eine derartige Funktionalität schon längst überfällig, nachdem Sony angefangen hatte die eigenen Tablets mit einem entsprechenden Sender auszustatten. HTC war dann noch so schlau auch einen TV-Guide mit zu integrieren. In Zeiten, bei denen man das Smartphone immer und überall in der Hand hat, mehr als nur nützlich.

Zu guter Letzt kann ich noch ein paar Worte zum aktuellen HTC Sense verlieren. Doch hier kann ich nur ein dickes Lob loswerden, denn es hat stark abgespeckt, sieht in meinen Augen einfach gut aus und ist definitiv nicht verwirrend. HTC Sense 5 scheint mir eine gute Erweiterung für Android zu sein, die ich nicht mehr wie in früheren Tagen verfluche.

Zu sehen ist der Lockscreen mit Schnellzugriff auf die Apps im Dock, die Einstellungen und der modifizierte Task-Viewer.

Fazit

Kurz und knackig sollte unser Test ausfallen, denn wir wollten so lange Zeit nach dem Marktstart nicht wieder alle Einzelheiten aufwärmen. Definitiv kann das HTC One durch Leistung und Verarbeitungsqualität überzeugen, die Frontlautsprecher sind zudem wirklich sehr geil geworden. Während auch das Display einfach eine starke Figur macht, enttäuscht aber die vermeintlich tolle UltraPixel-Kamera bei Fotos doch sehr. Meines Erachtens ist die Kamera allerdings auch das einzige echte Manko, was mir aufgefallen ist, denn sonst weiß das One auf ganzer Linie zu überzeugen.

Aber: Wer nicht zwingend 500 Euro ausgeben will, der kann auch zu Geräten wie dem Xperia SP greifen. Ebenfalls sehr flott unterwegs, ein gutes Display und eine gute Akkulaufzeit sorgen für Zufriedenheit. Nach wie vor sind Displays mit Full HD-Auflösung in Smartphones nett aber nicht wirklich vonnöten. Wer aber den heißesten Shice will, die Kamera für euch nicht höchsten Stellenwert hat, kann durchaus zum One greifen.

>>> HTC One (schwarz) bei Cyberport
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