Audi bringt mehr Internet ins Auto – MMI und Audi Connect des neuen A3 Sportback im Test

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Audi A3 Sportback 2012Einige Leser, die mir eventuell auch privat auf Twitter, Facebook oder Google Plus folgen, haben sicherlich das Event mitbekommen, welches ich am letzten Freitag besuchte. Diesmal ging es um den Audi A3 Sportback, wobei wir diesmal mehr Zeit und bessere Möglichkeiten hatten, uns auch auf die wesentlichen Funktionen zu konzentrieren, die für uns wichtig und interessant sind. So packt der deutsche Hersteller wesentlich mehr Internet und Mobile Device-Funktionen ins Auto, als noch in den letzten Jahren, was heute und in Zukunft auch zunehmend interessanter wird. Mich als Smartphone-Fan erfreut das, weil ich dann die wichtigsten Dinge auch innerhalb des Fahrzeugs machen kann, ohne dafür aber wieder zum Smartphone, Tablet oder Notebook greifen zu müssen.

Keine Frage, es war nicht selten das Thema an den zwei Tagen des Events, dass umso mehr Funktionen den Fahrer immer mehr ablenken, was ja etwa durch ein Handyverbot am Steuer eigentlich eingeschränkt werden sollte. Letztlich liegt es aber jedem Nutzer bzw. Fahrer selbst offen, wie viele der angebotenen Dienste er während der Fahrt nutzt, die Verantwortung hat man bereits mit Erwerb des Führerscheins übernommen, zumindest ist das meine Meinung dazu.

An erster Stelle möchte ich mich noch kurz bei Audi bedanken, die uns diese Möglichkeit wieder gegeben haben. Vor allem aber war toll, dass man sich vor Ort mit Mitarbeitern direkt aus den jeweiligen Abteilungen besprechen konnte, wodurch man interessante Einblicke bekam.

Internet-Dienste und soziale Netzwerke

Dienste bzw. Möglichkeiten gibt es ausreichend. Dafür bietet Audi im neuen A3 Sportback einiges an Hardware. Hat man die volle Ausstattung, dann ist im Armaturenbrett ein 7 Zoll Display mit einer Auflösung von 800 x 480 Pixel untergebracht, welches allerdings den Anschein macht, dass die Auflösung durchaus höher sei, es bietet also eine wirklich gute Darstellungsqualität. Angetrieben wird das darauf angezeigte Interface von einem Tegra-Prozessor, welcher sogar modular austauschbar ist. Diesmal hatten wir den Vorteil, dass alle Testfahrzeuge mit einer SIM-Karte ausgestattet waren und wir daher auch während unserer Fahrten uns ausgiebiger mit dem System beschäftigen konnten. Unter anderem war es also möglich den eingebauten WLAN-Hotspot zu nutzen, mit welchem insgesamt bis zu acht externe Geräte wie Notebooks, Smartphones, Tablets usw. verbunden werden können. Über das im Fahrzeug integrierte WLAN lässt sich allerdings nicht nur das Internet nutzen, sondern kann man darüber auch Musik etwa von seinem Smartphone zum Autoradio streamen, samt Coverart, alternativ steht dafür auch Bluetooth zur Verfügung.

Besitzt man ein Android-Smartphone, muss man nicht zwangsläufig eine SIM-Karte im Auto eingelegt haben, denn es lässt sich auch die SIM-Karte des Smartphones für die integrierten Dienste nutzen. Und diese sind umfangreich, inzwischen hat man nämlich selbst soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter integriert. Allerdings nicht so, dass man zwangsläufig zum Lesen neuer Nachrichten auf das Display schauen muss, denn auch eine Sprachausgabe ist vorhanden, sodass ich mir meine sozialen Neuigkeiten auch vorlesen lassen kann. Selber Text via Spracheingabe zu Twitter oder Facebook schicken ist hier nicht möglich, es lassen sich ausschließlich kurze und knappe Antworten absenden, welche vorgefertigt sind. Somit schränkt man zumindest ein, dass sich der Nutzer zu viel auf eher unwichtige Dinge konzentriert. Für mich wäre hierbei auch nur wichtig, Zugriff auf meine privaten Nachrichten zu haben, da ich auch sonst während der Fahrt weder meine Twitter- noch die Facebook-Timeline checke, da das dann einfach zweitrangig ist.

Wer nicht die Spracheingabe nutzen möchte, kann noch das Touchwheel einsetzen. Das ermöglicht euch unter anderem auch die Eingabe von Text mit einem Touchpad, auf welchem sich einzelne Buchstaben „zeichnen“ lassen und bestenfalls auch gut erkannt werden. Die Eingabe ist mit einer Autovervollständigung gekoppelt, sodass beispielsweise die Eingabe von einem c und einem a ausreichen kann, dass das System automatisch das Wort Casino erkennt. In nur wenigen Minuten geht das „Tippen“ recht schnell von der Hand, dabei wird auch jeder eingegebene Buchstabe vorgelesen, sodass man hier die Eingabe weitestgehend blind vornehmen kann, also auch hier nicht mehr als nötig von der Straße abgelenkt wird.

Neben den sozialen Netzwerken gibt es auch den Zugriff auf möglicherweise wichtigere Dinge, denn auch eine eMail-Funktion hat man integriert. Und für die, die derart viel unterwegs sind, dass sie kaum eine freie Minute für den Laptop oder das Tablet finden, hat man zudem noch einen Reader für RSS-Feeds integriert.

Navigation mit Google Earth & Street View

Neben Musik-Streaming und Social Networks gibt es natürlich noch die Navigation an sich. Diese ist bei Audi inzwischen fest mit Google Earth-Daten gekoppelt, sodass wir immer eine recht realistische Darstellung von der Umgebung haben, in der wir uns gerade befinden. Das macht die Navigation definitiv einfacher und übersichtlicher. Dazu gibt es noch zahlreiche Zusatzinformationen, die wir uns abrufen können, wie etwa die aktuellen Preise der Tankstellen in unserer Umgebung, Events in der Umgebung, Abflugzeiten des nächsten Flughafens oder sogar Informationen zu den Fahrplänen eines von uns ausgewählten Bahnhofs.

Damit  ist aber noch nicht Schluss, denn auch Street View hat man integriert, um sich leichter orientieren zu können und sich auf Wunsch schon digital ein Bild von der Umgebung zu machen. Bei Street View geht man sogar so weit, dass man Bilder mit Geodaten über eine SD-Karte einspeisen kann, um dann zu diesen Geodaten hin zu navigieren. Es lassen sich zudem auch von Street View-Ansichten Fotos machen, in welchen ebenfalls die Geodaten hinterlegt sind, um so beispielsweise interessante besuchte Orte für später abzuspeichern. Das habe ich allerdings eher für eine Spielerei empfunden, mit der man offenbar auch etwas experimentieren will, ob so etwas für die Käufer interessant ist.

Die Zukunft

Wir konnten hier erst den Anfang sehen, den Audi in dieser Art fast alleine unter den Herstellern macht, mit einem solchen System. Man integriert nützliche Dienste wie Google Earth, Street View, die Sprachein- und ausgabe von SMS oder auch einen WLAN-Hotspot, geht aber auch einen Schritt weiter und versucht sich bereits an Dingen wie Facebook und Twitter im Auto. Es fällt immer wieder auf, dass diese Dienste aber nicht unbedacht integriert werden. Da man eigentlich alle Funktionen nutzen kann, ohne dabei den Blick von der Straße abwenden zu müssen, die Ablenkung des Fahrers also minimal gehalten wird.

Generell dauert die Integration derartiger Funktionen in der Autoindustrie immer etwas länger, da die Entwicklung eines Fahrzeugs in der Regel vier Jahre beansprucht. Das war auch der Grund dafür, warum erst jetzt zahlreiche oben genannte Funktionen auch in Autos integriert werden, obwohl es technisch schon länger möglich ist, wie man uns erklärte.

Beispielsweise gibt es schon jetzt im A3 eine Ablage in der Mittelkonsole, in welcher das Smartphone während der Fahrt untergebracht wird, wo es dann mit der Autoantenne gekoppelt wird. So spart das Smartphone Strom und der Empfang ist um Längen besser, als mit der eigentlichen Antenne des Smartphones. In Zukunft soll es aber eventuell möglich sein, dass Geräte dann auch über eine induktive Ladestation aufgeladen werden und via NFC mit dem Auto gekoppelt werden. Das sind Dinge, wie man uns in Gesprächen versicherte, die bereits bei Audi erforscht und entwickelt werden, allerdings zugleich auch der Markt erst beobachtet werden muss, wie er sich entwickelt. Ein Grund hierfür sind auch meist fehlende plattformübergreifende Standards.

Ein Fazit

Es ist schwierig zu sagen, ob man zwingend Facebook und Twitter im MMI eines Autos benötigt, doch Audi geht diesen Weg und integriert intelligent bzw. auch vorsichtig diese Dienste, ohne dabei den potenziellen Käufer gleich gänzlich zu überfordern. Generell liegt wohl das Hauptaugenmerk auf den fortschrittlichen sowie nützlichen Erweiterungen der Navigation und auch auf dem Einsatz neuer bzw. nützlicher Technologien. Dazu zählt für mich der WLAN-Hotspot, die Möglichkeit Internet-Radio via Smartphone in das Autoradio streamen zu können und die Erweiterung der Leistung der Smartphone-Antenne durch die Antenne des Fahrzeugs. Ein wichtiger Punkt ist letztlich auch, dass die vorhandenen Funktionen gut funktionieren, was sie bei uns taten, generell sind die Oberflächen der Autohersteller wesentlich intuitiver zu bedienen, als das vor ein paar Jahren noch der Fall war. Es gibt auch hier ein paar Parallelen zur Welt der Smartphones.

Ich bin recht angetan von den angebotenen Möglichkeiten, zumal die Gespräche mit den Audi-Mitarbeitern gezeigt haben, dass man auch weiterhin möglichst nah das Smartphone und das Auto zusammenbringen möchte, eben weil Mobilität an dieser Schnittstelle verbindet.

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